
Willkommen in unserem Zuhause!
Zuhause?
Ja! Täuscht euch bitte nicht: Die H48 besteht nicht aus Künstlerateliers. Die Menschen, deren Arbeiten während 48H Neukölln x H48 gesehen/gehört/geteilt werden, sind Menschen, die in diesen Häuseren leben, und die zufällig das machen, was wir „Kunst“ nennen.
Unsere Häuser waren in den letzten Jahren ein Ort des Kampfes. Wir sind akut von Verdrängung bedroht, während andere bereits zwangsgeräumt wurden. Zusammen, als Nachbar*innen, kämpfen wir nun seit über zwei Jahren für unser Zuhause.
Wir öffnen unsere Türen für 48H Neukölln nicht in der Hoffnung, dass ein bisschen Kunst auszustellen uns Schutz vor Verdrängung gewähren wird.
Wir wissen, Immobilienspekulant*innen stellen nicht die berühmte Frage „Ist das Kunst, oder kann das weg?“, bevor sie jemandem das Zuhause wegnehmen. Der Immobilienmarkt unterscheidet, genau wie der Kunstmarkt, nicht nach der Qualität – „Ist das ein Zuhause? Ist das Kunst? Ist das Leben? Ist das ein Menschenrecht?“ – sondern nach Quantität: „Wie viel Geld kann damit verdient werden?“.
Immobilienspekulant*innen und andere Verdränger werden die so genannte Kunst nutzen, um die Verdrängung und Gewalt zu vertuschen [https://www.dwenteignen.de/2021/08/kunst-fuer-den-kiez-statement-on-deutsche-wohnens-sponsorship-of-the-berlin-mural-fest-2021/], https://ccwah.info/de/statements/warning-the-humboldt-forum-is-looking-to-appropriate-your-critique/]. Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen werden dazu verleitet und ermutigt, mit den Verdrängungsakteuren zu kooperieren, um einen Platz im Reich der „echten“ Kunst zu bekommen, d.h. der gut bezahlten und vom Markt sanktionierten, geheiligten Kunst.
Obwohl wir in den letzten zwei Jahren sehr intensiv zusammengearbeitet haben, haben die meisten von uns die Arbeit unserer Nachbar*innen nicht gesehen, gehört oder erlebt. Es ist immer ziemlich spannend (und wichtig) für uns, wenn wir gemeinsam andere Dinge tun, als in Zoom-Meetings zu sitzen, dutzende von Signalnachrichten pro Tag auszutauschen, oder Demonstrationen zu organisieren (meist in den denkbar schlechtesten Berliner Wetterbedingungen).
Unsere offenen Türen während 48H Neukölln sind eine Einladung, mit zu machen bei unserem Versuch, Gemeinschaften zu bilden. Uns zu begleiten in unserem Kampf für Häuser und Nachbarschaften, die menschliches Leben und unsere Beziehungen zueinander ermöglichen und nähren – das schließt die Produktion und den Austausch von Dingen ein, die wir „Kunst“ nennen.
Jetzt wisst ihr bescheid – unser Programm findet ihr unten.
Danke, dass ihr dabei seid!
Programm
Öffnungszeiten: Freitag 18-22 Uhr | Samstag 12-22 Uhr | Sonntag 12-16 Uhr
Eine Ausstellung und eine Siebdruckstation (laufend) erwartet euch ebenso wie Live-Veranstaltungen an allen 3 Tagen. Außerdem gibt es vor Ort Getränke und manchmal auch etwas zu essen, alles gegen Spenden!
Corona ist noch nicht vorbei.
Deshalb gilt bei uns drinnen eine Maskenpflicht!
LAUFEND: Ausstellung und Siebdruck
Clarote
digitale Gemälde
Sonja Heller / Zooid Art
Zeichnungen
Ink on Paper
https://zooid-art.com/about/
Kurzfilm „Jakob“
Sami Al Hashem
Kurzfilm „Survival“
Inside a big city in a great country mixed with all kinds of people, there is a modern person working in car development or designing a big city. And there are a large number of these humans are Survival. And everyone has a certain way of surviving. And every Survival has a story, and if the whole world hears the same story, the whole world will cry at once.
Essen mit utopischem Anspruch
Birte Opitz
The Loss One Has Not Been Ready For. The Moaning Soundrack
… ist eine Deep Listening Audioinstallation. Ein Trauertranz über Verluste, für die es keinen Namen und keine Rituale gibt. bbewegt.com
Zeichnungen und Drucke
Siebdruckstation
Bringt Tshirts, Jutebeutel oder einfach Stoff mit, um darauf zu drucken!
Tagesprogramm
Freitag
Laufend (18.00-22.00)
Live-Veranstaltungen
Techno and 90er-Hits, https://soundcloud.com/sonn_ambula
Samstag
Laufend (14.00-22.00 Uhr)
Live-Veranstaltungen
warumwarumwarum
Sonntag
Laufend (12.00-16.00 Uhr)
Live-Veranstaltungen
Keine Namen, keine Strukturen
improvisierte Musik, irgendwo zwischen Ornette Coleman und John Cage. Synths, Gegenstände, Bass, Drums.
für Kinder und Erwachsene
Geschichten von hungrigen Mäusen, Kämpferischen Omas, rollenden Kürbissen und vielem mehr – zum lauschen, bestaunen und mitmachen.
Corona ist noch nicht vorbei.
Deshalb gilt bei uns drinnen eine Maskenpflicht!